Im elbslawischen Raum ist der Kult dieses alten slawischen Himmelsgottes nicht unmittelbar überliefert; er kann aber aus dem Namen seines "Sohnes" Svarožic erschlossen werden. "Svarožic" ist ein Patronymikum von Svarog, setzt also dessen Namen voraus. Die Wurzel liegt sicher im indogermanischen svar, das bereits im Rigveda mit der Bedeutung "Licht" oder "strahlender Himmel" erscheint. Die Götter Indra, Agni und Soma werden dort als "Lichtfinder" (svar) besungen. Altind. svarga heißt "Himmel", iran. hvar bezeichnet die Sonne.
Man kann Svarog als Personifikation des himmlischen Lichtes und göttlichen Urfeuers ansehen; er wurde auch mit dem griechischen Götterschmied Hephaistos, der ebenfalls ein Herr des Feuers war, identifiziert. Svarog soll das Gesetz der Monogamie eingeführt haben, das von seinem Sohn behütet wurde. Bei Zuwiderhandlung drohte angeblich die Verbrennung in einem feurigen Ofen. Der Bezug zur Gesetzesebene zeigt, daß die soziale Ordnung als Spiegel der kosmischen Weltordnung aufgefaßt wurde.
Nachrichten über Svarog haben wir lediglich aus der byzantinischen Chronik (6. Jhdt.) von Johannes Malalas aus Antiochien, die wahrscheinlich im 10. Jhdt. im bulgarischen Preslav in die damals noch gemeinslawische Sprache übersetzt wurde, von dort zu den Kiewer Rus gelangte und in die Ipatejev-Annalen des frühen 12. Jhdts. einging.