Wendische Fahrt

Gedichte von Baal Müller

mythen und Legenden, heilige orte und historische Stätten des slawischen Heidentums in Deutschland

Ab sofort im Buchhandel erhältlich oder über diese Seite direkt beim Autor bestellbar (96 S., Leinen mit Goldprägung, 15,00 € zuzügl. 2,00 € Versand - auf Wunsch auch signiert).

 

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Vorwort

Der in Frankfurt am Main geborene und im Odenwald aufgewachsene Dichter, Essayist und Philosoph Baal Müller zog, nach längeren Lebensstationen in Heidelberg, Tübingen und München, 2007 in die brandenburgische Provinz. Von seiner neuen Heimat aus, im Herzen des heutigen Ostdeutschland, erschließt er sich in realen sowie in poetisch-imaginativen Reisen die heimatlichen Landschaften seiner Vorfahren. Es sind Gebiete - vor allem an der Ostsee und in der Lausitz -, in denen die heidnische Vergangenheit in Sage und Brauchtum länger als anderswo lebendig war. Baal Müller bereist mythische Stätten, erweckt alte Überlieferungen zu neuem Leben und evoziert sakrale Orte in einsamen, verlassenen Gegenden. Seine Gedichte behandeln Gestalten der sorbischen Sagenwelt wie die Mittagsfrau und den Schlangenkönig, kreieren neue mythologische Figuren und schildern eigene Erlebnisse und Entdeckungen auf eine Weise, die das Ewige und Überzeitliche im halb Vergessenen und Verborgenen zum Ausdruck kommen läßt.

Die Sprache seiner Gedichte greift oft den schlichten Ton des deutschen Volkslieds auf, verleiht ihm jedoch eine an den späten Stefan George erinnernde Schwere und düstere Schroffheit. Sein ausladender Stil drängt machtvoll in zuweilen kühnen Enjambements wie ein breiter Strom durch das Strophenbett und prangt in einem in der deutschen Lyrik lange nicht mehr gewagten Pathos des Schönen wie des Dunklen und Nachtseitigen. Der erlesene Reim oder das prunkvolle Bild sind bei ihm jedoch nie artifizieller Selbstzweck, sondern bleiben in einer mythischen Gesamtschau verwurzelt, die sich bald im Kleinen und Besonderen zeigt, bald an einem fernen Horizont verschwimmt.

Baal Müllers "Wendische Fahrt" ist Lebensreise, Fischzug und Schatzsuche auf den Spuren einer nie geschriebenen, aber plötzlich als ungeahnte Möglichkeit aufscheinenden "Wendischen Edda" - einer mythischen Weltdichtung der alten slawischen Stämme zwischen Elbe und Oder, geschrieben von einem Dichter des 21. Jahrhunderts.

 

Der Gedichtband "Wendische Fahrt" ist im Herbst 2016 erschienen.